Mittwoch, 23. September 2015
GEZ – wer hat sich noch nicht geärgert
Natürlich ist zu diesem Thema schon ganz viel gesagt, geschrieben und gestritten worden. Das einzige was sich bislang geändert hat, sind nur die Intendanten und die Höhe der Beiträge.
Für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gibt es den Staatsvertrag mit den Ländern. Der Inhalt ist gut gemeint, stammt aus den 50zigern und ist inzwischen genauso ausgehöhlt wie all die Gesetzeswerke in unserer Republik. Die Anstalten haben eigentlich den Auftrag uns Bürger mit Beiträgen aus den Bereichen Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung zu versorgen. Hierbei sollen sie unabhängig von Einschaltquoten und Werbeaufträgen arbeiten können.
Leider ist aber schon seit Jahren feststellbar, dass es gerade unter den Radiosendern eine richtige Schlacht um die Einschaltquoten gibt. Mit Eintrittskarten, Gewinnspielen und ganzen Konzerten wird förmlich um sich geworfen. Dass für derartige Werbekampagnen ein gehöriger finanzieller Rahmen vorhanden sein muss, wird jede Überprüfung bestätigen. Nicht tragbar ist dabei, dass diese Gelder hierfür zwangsweise bei uns Bürgern erhoben werden. Nicht für diese Selbstverherrlichungen der Sendeanstalten. Wenn man die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender sich näher betrachtet, würde man sicherlich auch dort erhebliches Einsparpotential feststellen.
Zudem ganz Deutschland am Sparen ist, die Wirtschaft tröpfelt über Jahre hinweg, in der Politik werden die Haushalte gekürzt, aber bei den Öffentlich-Rechtlichen schöpft man nach wie vor aus den Vollen. Und Frau Bundeskanzlerin schaut diesem Treiben anscheinend nur zu. Zumindest lässt Sie bei Anfragen immer auf die Länder verweisen, welchen der Staatsauftrag obliegt.
Kein Zweifel, die Einrichtung dieser Anstalten war insbesondere nach den NS-Jahren des Krieges, in denen alles unter kontrolliert und nicht-konforme verboten wurde, eine absolut sinnvolle Idee. Diese gilt es dem zeitlichen Wandel jedoch anzupassen.

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Die Gesellschaft in die Verantwortung nehmen
Wer hört heute noch auf die Politik? Wer glaubt den Politikern? Wer glaubt an politische Gerechtigkeit? Immer weniger Menschen.

Woran liegt das? Für mich liegt das daran, dass ich das feste Gefühl habe an der Politik nichts ändern zu können, keinen Einfluß zu haben. “Die machen doch eh was sie wollen.” So oder so ähnlich hört man es immer wieder von unseren Mitbürgern. Da fühle mich doch bestätigt.

Ja, natürlich kann man nicht jeden einzelnen zu seiner Meinung anhören ob dieses Bauprojekt durchgeführt werden soll oder ob zukünftig dies oder jene politische Richtung zu gehen ist. Und am allerwenigsten kann man es allen rechmachen. Das Problem seh ich schon bei meinem eigenen Nachbarn, aber das ist ein anderes Thema.

Was können wir an dem System ändern? Auf jeden Fall sollte es transparenter werden. Es weiß doch heute zum Beispiel keiner, für was der Solidaritätsbeitrag nun wirklich verwendet wird oder die Tabaksteuer. Alle Steuern und Gelder wurden mit einer Begründung erhoben – aber werden nicht für diesen Grund verwendet. Das hat sich meines Erachtens direkt zu ändern.

Kleines durchschaubares Beispiel: Die Hundesteuer

Mit der Hundesteuer wird alles mögliche gemacht, aber nicht für den Hund. Auch nichts gegen Hunde, oder deren Hinterlassenschaften. Das ist doch eine vorsätzliche Zweckentfremdung. Die Hundesteuer hat meines Erachtens nur die mit der Hundehaltung verbundenen Kosten zu decken. Entstehende Verwaltungskosten (Stundenweise), Steuermarken, Reinigungskosten von öffentlichen Wegen und Plätzen (jedoch nur für Hundedreck), von mir aus auch diese Ständer mit Tütchenspender und auch die Anlage und Pflege von öffentlichen Hundeplätze. Je nachdem wie sich die Kostenlage entwickelt, wird die Steuer dann gesenkt oder angehoben. Somit tragen die Hundehalter ihre eigenen Kosten und haben sogar die Möglichkeit diese positiv zu beieinflussen.

Und so wie in dem vorangestellten Beispiel sollten in so vielen Bereichen wie möglich die Vorgänge transparent gehalten und die Bürger in die Verantwortung mit einbezogen werden. Dadurch erreicht man Verständnis und Bereitschaft mitzuwirken. Zudem erübrigt sich die immer wiederkehrende Budgetierung bei den Haushaltsplanungen, da die Kosten direkt umgelegt werden können. Es würde die Abläufe deutlich schlanker gestalten und vereinfachen.

Klar, natürlich gibt es noch so unliebsame Kostenpakete wie die Bundeswehr. Da möchte wohl kaum einer die Finanzierung eines Eurofighters übernehmen. So ein paar Punkte werden zwangsläufig übrig bleiben und auf eine gesockelte Steuer zu verteilen sein. Nichts desto trotz wäre das Verwaltungshandeln wesentlich entschlackt. Der Bürger erkennt seine Einflussmöglichkeiten und nimmt dadurch mehr Verantwortung für sein Handeln. Und mit dem Einblick und der Übersichtlichkeit die man dem Bürger gewährt ergibt sich dann auch eine größere Bereitschaft sich wieder an der politischen Arbeit zu beteiligen.

Wie ist Eure Meinung zu diesem Thema?

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Patchwork für alle
Spricht man von Scheidungen, werden noch immer Köpfe geschüttelt und schnell nach Vorwürfe für ihn oder sie gesucht. Doch machen wir uns nichts vor, Scheidungen gehören heute in unsere Gesellschaft. Wir sind schnelllebiger geworden. Nicht nur in der Kommunikation und in der Logistik, sondern auch in der Beziehungswelt. Wir sind einfach zu schnell von unserem Partner gelangweilt. Gibt es kein Update mehr, lässt er oder sie sich nichts mehr neues einfallen um uns zu unterhalten, dann wird sich nach einem neuen Modell umgeschaut. Wir sind das, was die Konsumgesellschaft aus uns gemacht hat. Wir lassen die Beziehung auf uns wirken, nehmen daraus was wir brauchen und sind nicht bereit für etwas entgegenkommen. Auf dem freien Markt bekommt man ja schließlich auch überall Service und Kundenfreundlichkeit und muss nicht entgegenkommen.
Nach der Trennung führt dann für den ein oder anderen zur Familie 2.0, die nächste Beziehungsgeneration mit einem neuen Partner. Die Kinder sind dann schon vorhanden und lassen sich integrieren, manchmal wird aber auch hier noch erweitert. Oftmals um dem neuen Partner das Gefühl zu geben, dass er ebenfalls sein Denkmal errichten darf. Wie dem auch sei, aus der alten Familie werden Teile heraus geschnitten und mit einem neuen Partner zu einer neuen Einheit zusammengefügt – der Patchworkfamilie. Schön. Aber nur für die, die daran beteiligt sind. Was ist aus dem alten Familienteil das zurück bleibt? Wer fängt dieses auf? In Filmen macht man es sich hier leicht. Entweder sie werden als bösartige Charaktere dargestellt oder sterben gelassen. Das entspricht aber nicht der Realität.
Auf Grund der Genetik obliegt es noch immer der Frau Kinder zu gebären. Von daher wird es als selbstverständlich erachtet, dass der Mann derjenige ist, der den Unterhalt für die Familie erarbeiten muss. Klar, einer muss es ja tun. Aber wohin führt diese Selbstverständlichkeit? Dahin, dass bei der Trennung der Frau nach wie vor der größere Bezug zum Kind zugesprochen wird. Wie sollte es den sonst gelaufen sein, wenn der Mann zur Arbeit gehen musste. Nichts desto trotz gibt es genügen Väter, welche, trotz der geringeren Zeit die sie mit ihren Kindern verbringen können, eine große Bindung zu ihren Kindern haben. Manchmal sogar eine ehrlichere und innigere als es den Mütter möglich ist. Und wo bleiben nun diese Väter in der Patchworkkonstruktion? Nirgends, ist die Antwort. Den sie sind die Teile, welcher als Unbrauchbar für das Patchwork erachtet werden und als Reste übrig bleiben.
Geblendet von der neuen Familienkonstruktion und Aufgrund der Aufforderung sich mit Mami’s neuen Partner Mühe zu geben, kommt der alte Vater schneller in Vergessenheit, als dass man Glauben mag. Nein, auf solche unschöne Dinge möchte natürlich keiner Aufmerksam gemacht werden. Schaut doch nur wie toll die neue Familie funktioniert.

Es ist ein Ablauf, der sich aus den Konstellationen unserer Gesellschaft ergibt, ein System. Und aus diesem rutschen viele heraus, sind verloren und werden vergessen.

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